Melaten Friedhof
Melaten Friedhof
Hallo ihr Lieben
Schön das ihr vorbei schaut
Vor ein paar Wochen habe ich den Melaten Friedhof besucht. Heute möchte ich euch in diesen Artikel ein paar Bilder zeigen und euch etwas über den Friedhof erzählen. Wenn man in Köln ist sollte man ihn unbedingt besuchen. Er zählt meiner Meinung nach wirklich als Sehenswürdigkeit und ihr solltet auf jeden Fall einige Stunden einplanen. Er ist so groß und man kann so viel sehen. Ich habe ihn auch nach 4 Stunden nicht komplett gesehen.
Über den Melaten Friedhof
Lage und Information
Er ist der Zentralfriedhof von Köln. Neben Prominenten liegen da auch Einwohner von Köln. Er liegt an der Grenze von Köln-Lindenthal. Seine Größe beträgt 435.000 m² und hat über 55.540 Grabstätten. Somit gehört er zum größten Friedhof in Köln. Dort gibt es verschiedene Grabarten wie z.B. Wahlgrabstätten für Sarg- und Urnenbestattungen, Grabstätten ohne Pflegeverpflichtung für Sarg- und Urnenbestattungen. Die Kapelle St. Maria Magdalena und Lazarus stammt aus dem Jahre 1245. Seit 1810 ist es ein Friedhof.
Woher hat der Friedhof seinen Namen
Der Melaten-Friedhof hat seinen Namen daher. Ca. in 12. Jahrhundert war dort der Hof Melaten. Dort lebten Kranke und Aussätzige besser gesagt die mussten da Leben. Die kranken Menschen mussten vor den Stadttoren leben. War man leprakrank oder ähnlich gehörte man zu den Aussätzigen. Das heißt man durfte nur an bestimmten Feiertagen zum betteln, den Hof verlassen. An diesen Tagen wurden die Bürger vom Schellenknecht, der den Kranken voranging, vor ihnen und der drohenden Ansteckung gewarnt.
Der Name „Melaten“ basiert auf dem französischen Begriff für krank sein, „malade“. Ca. im Jahr 1243 wurde erstmals hoff to Malaten urkundlich erwähnt.
Geschichte
Der Ort wo der Friedhof jetzt ist war schon immer ein Ort des Todes. Im 12 Jahrhundert mussten dort Menschen leben und sterben die z.B. Lepra hatten oder ähnliche Erkrankungen. Im Jahr 1529 wurden auf dem Gelände zwei Männer verbrannt, wegen ihres Glaubens. Die Männer heißen Peter Fliesteden und Adolf Clarenbach.
Im 17 Jahrhundert gab es die Hexenverfolgung. In der Zeit staben auf dem Gelände 30 Frauen und Mädchen. Das Gelände des Gutes Melaten war schon lange vor der Einweihung des Friedhofes am 29. Juni des Jahres 1810 ein Ort des Todes. Der letzte Mensch der auf dem Melaten- Friedhof hingerichtet wurde war Peter Eick. Er war ein Kirchenräuber und wurde 1797 hingerichtet vor sehr vielen Zuschauern.
Im Mittelalter war es ein Ort des gewalttätigen Todes. Es war die öffentliche Hinrichtungsstätte der Stadt. Von ca. 1767 – 1801 wurden die Gebäude als Zucht- und Arbeitshaus genutzt.
Der Sensenmann
Der Sensenmann ist einer der bekanntesten Figuren auf dem Friedhof. Die Figur ist ca. 2 Meter groß. Er hat in der rechten Hand eine Sanduhr und in der linken Hand trägt die Figur eine echte Sense, die öfters entwendet wird. Der Sensenmann wurde für den Kaufmann Johann Müllemeister von dem Bildhauer August Schmiemann erschaffen. Die Patenschaft für den Sensenmann auf dem Melaten- Friedhof hat seit mehreren Jahrzehnten die Familie Steinnus dann übernommen.
Die Familie Steinus ist eine Familie die über 300 Jahre als Steinmetzfamilie in Köln tätig ist. Neben dem Sensenmann ist ein Grab mit einem Frosch. Der 11-jährige Sohn des Bildhauers Johann Steinnus hat sein Grab neben dem Sensenmann. Er hatte einen Unfall und ist mit 11 Jahren verstorben. Der Spitzname des Sohnes war Fröschlein gewesen. Daher steht links von dem Sensenmann ein Frosch auf dem Grab. Laut Vater wollte der Sohn dort beerdigt werden.
Welche Prominente findet man auf dem Melaten Friedhof?
Auf dem Melaten Friedhof findet man verschiedene Prominente Personen. Nach einigen muss man suchen andere findet man sehr schnell. Ihr findet z.B. Dirk Bach, Guido Westerwelle, Familie Deichmann, Willi Herren, Willy Millowitsch, Christoph Daum, Fritz und Anni Waffenschmidt, Klosterfrau Melissengeist und viele mehr.
Führung und Öffnungszeiten
Führung
Die Führungen gehen ca. 2 Stunden und könnt ihr hier buchen
Öffnungszeiten
01.04.–02.11. 7–20 Uhr
03.11.–31.03. 8–17 Uhr
Adresse
Aachener Str. 204
50931 Köln
Kriegsgräber
Der Friedhof hat Kriegsgräber von dem ersten und 2 Weltkrieg. Die dreiteilige Kriegsgräberanlage befindet sich in dem Bereich V1. Die Kriegsgräber könnt ihr nicht übersehen. Direkt am Hauptweg befindet sich ein Kriegerdenkmal und Soldaten-Grabmal von 1870/71. Der Bereich ist eins der älteste Teil des Friedhofs. Der Bereich wurde dann unterteilt und auf zwei Grabmalfelder aufgeteilt. Auf der einen Seite liegen Gräber vom ersten Weltkrieg und auf der anderen Seite Gräber vom zweiten Weltkrieg.
Erster Weltkrieg
Die Besonderheit der Gräber von dem Soldaten des ersten Weltkriegs ist das diese versucht wurden individuell zu gestalten. Jedes Grab sollte anders aussehen und das ist bei Kriegsgräbern wirklich sehr selten. Einige Gräber befinden sich an den Rändern der Anlage. Man vermutet das es sich um tote Soldaten handelt, die an den Kriegsfolgen im Lazarettstandort Köln verstorben sind, oder deren Leichen von der Front in ihre Kölner Heimat überführt worden waren.
Zweiter Weltkrieg
Die Gräber vom zweiten Weltkrieg liegen beim Soldaten-Grabmal von 1870/71. Auf diese allein bezieht sich die Bezeichnung „Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“, unter welcher die Anlage auch auf Melaten ausgeschildert ist. Die Gräber sind schlicht gehalten und haben ein einheitliches steinernes Kreuz. Auf dem Kreuz stehen der Name und ihre Lebensdaten. Die drei Gräber mit der jüngsten Datierung stammen aus dem Jahr 1956.
Ob es sich um Menschen handeln die bei einen von Bombenangriff gestorben sind oder sich um ideologisch Verfolgte handelt, kann man nicht sagen. Nach einzelnen Namen kann jedoch in der Datenbank des NS-Dokumentationszentrums Köln gesucht werden.